Über mich

Von der roten Sonne geküsst

Die Welt war kalt und grau und leblos.
Entrissen hatte ich mich selbst einem Leben, das ich mir aufgebaut und geliebt hatte.

Ich war freiwillig gegangen –
im Glauben an etwas größeres.

Von jetzt auf gleich war meine Lebensfreude von mir gewichen.

Eine Entscheidung, und das Ende meiner behüteten, friedlichen, blumigen,
von warmem, hellem Sonnenlicht durchfluteten, geliebten Welt war bestimmt.

*

Als Mädchen war ich immer die Träumerin.

Schüchtern, lieb, süß.
Statt dem Unterricht zu folgen, schaute ich aus dem Fenster in die grünen Bäume oder malte Blümchen in mein Heft.

Heute träume ich auf der Leinwand – mit Pinsel und Farbe.

NEIN! – Ich lasse auf der Leinwand Träume entstehen.

Träume von diesem warmen Glücksgefühl, das Wirklichkeit sein darf!

Ich war das Mädchen mit Stift und Papier. Das Mädchen, das immer malen wollte.
Man liebte meine Bilder.
Und ich liebte die Aufmerksamkeit.

Sowohl in den Jahren auf der Waldorfschule als auch in der Zeit auf einem Berufscollege für Design konnte ich meine künstlerische Ader ausleben, mich weiterentwickeln, verbessern und Erfolge feiern.

Mit meiner Leidenschaft, meinem Können und meinem Talent hätte ich meine Zukunft sofort bestimmen können.
Doch in mir brannte noch eine andere Liebe.

Die rot aufgehende Sonne wartete darauf, mein Herz zu küssen – und niemals wieder freizugeben.

Mit 21 Jahren erfüllte ich mir also einen Traum und ging für ein Jahr in das ganz besondere Inselreich im Osten:
Japan.

Ich war schon dort gewesen. Ich hatte mich verliebt.
Doch ein Leben in diesem Land stellte mich vor die größte Herausforderung, die ich bis dahin erlebt hatte.

Voller herzzerreißender und beflügelnder Erlebnisse, stärker, entschlossener, mutiger und reifer
kehrte ich zurück nach Deutschland – und wusste eines:

Das ist nicht das Ende, sondern der Anfang.

Mein Gefühlschaos hatte mich aus der Bahn geworfen.
Doch ich wusste mehr als alles andere:
Ich will zurück!

Ich hatte „Blut geleckt“ – und nichts konnte mich mehr aufhalten.
Jetzt erst recht wollte ich im Land der Gegensätze leben.

Nach zwei Jahren jobben in Deutschland hatte ich endlich genug Geld zusammen, um die erste Zeit zu finanzieren.
Wie lange ich bleiben würde?
Wusste ich nicht.

Ein Jahr lang kämpfte ich mich durch das Studium der japanischen Sprache.
Ich lernte Tag und Nacht, übte mich im Sekundenschlaf, kellnerte in diversen Locations.
Jede warme Mahlzeit auf der Arbeit war mein kleiner Luxus. Pures Glück. Dankbarkeit.

Ein Studium in Japan ist teuer.
Doch eine günstigere Alternative in Deutschland kam für mich nicht infrage.

Ich sparte. Ich arbeitete. Ich lernte.
Bis es endlich so weit war:

Ich begann mein Studium an der Aichi Zokei Design Senmongakkou,
einer Design-Fachhochschule in Nagoya mit Schwerpunkt Bilderbuch-Illustration.

 

Endlich durfte ich wieder malen!
Und das an einer Schule – in dem Land, das ich liebe.

 

 Ich war unendlich stolz auf mich.

Bei einem regionalen Kunstwettbewerb machte ich im ersten Jahr den vierten und  im zweiten Jahr den ersten Platz.

Die Anerkennung der Japaner für meine ausdrucksstarken, bunten, fantasievollen, aber auch realistischen, lichtdurchfluteten Bilder rührte mich zutiefst.

Ich wurde wertgeschätzt. Ich war angekommen.
Ich war glücklich.
Ich war zu Hause.

Ich war freiwillig gegangen – im Glauben an etwas Größeres.

Doch der Kulturschock, den ich erleben musste, riss mein Herz auseinander.
Ich fühlte mich fremder und einsamer als je zuvor.

Von jetzt auf gleich war meine Lebensfreude von mir gewichen.

Es gab nur eine Möglichkeit:

 

Ich musste weiter malen!

Und heute male ich Lebensfreude pur.

Heute male ich mit mehr Farbe. Mit mehr Licht.
Mit mehr positiver Energie. Mit mehr Kraft, Dynamik und Lebendigkeit.
Heute male ich das Leben.

Das schönste Leben, das auf dieser Welt existiert.

Ich male Natur. Ich male Seelenzauber.

Ich male das Leben – voller Liebe, Glück,
buntem Blütenzauber und warmem Sonnenschein.

 

Weil mir genau das nach meinen vier Jahren in Japan genommen wurde.

Ich brauchte lange, um neues Leben in Deutschland zu finden.
Doch ich fand es.

 

*

Und jetzt bist du dran.

Auch du darfst dieses warme, leuchtende, helle, wunderschöne,
zauberhafte, unbändige Glücksgefühl in dir spüren –
wenn du umgeben bist von einer bunten Blumenpracht,
die in der goldenen Sonne leuchtet.

Finde den Seelenzauber in der Natur.
Finde ihn in dir selbst.

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